"Ich weiß genau, was Sie jetzt denken, und Sie haben Recht! Aber …" (Magnum P. I.)
… es ist nicht immer so einfach, wie man denkt. Gold? Das ist doch ziemlich blinki-blinki und prollig. Will ich mir das mit Goldkette ins Brusthaar-Toupet hängen? Kann man sich damit blicken lassen oder laufen die Kinder lachend hinter mir her: Guck mal, der hat ein goldenes iPhone, ha ha!
Als iOS-Entwickler brauche ich alle paar Jahre mal ein aktuelles Gerät, um die neuesten Funktionen in meinen Apps zu testen. Und nun hatte mein Mobilfunk-Anbieter, um mir die Vertrags-Verlängerung schmackhaft zu machen, verschiedene iPhone-Sorten deutlich unter Ladenpreis im Angebot. Ich habe mich für ein iPhone 6 in silber mit 64 GB Speicher entschieden. Dann kann ich auf dem Weg zur Arbeit sogar auf meine komplette Musiksammlung zurückgreifen.
Zusätzlich habe ich bei Apple eine Hülle bestellt, die das Gerät bei Stürzen besser schützen soll.
Als das Gerät geliefert wurde, war meine Freude etwas getrübt, denn auf der Packung stand nicht silber, sondern gold. Zurückschicken und warten bis ich ein silbernes bekomme, war meine erste Idee. Das kann locker eine Woche dauern. Vielleicht sieht es doch nicht so schlimm aus, wie ich befürchte. Außerdem kommt ja ein Hülle drum. Letztendlich habe ich die Packung geöffnet und nachgesehen. Es hat einen sehr dezenten Gold-Ton. Ich bin kein großer Photograph, aber ich hoffe, man kann es auf diesen Bildern erkennen:
Goldenes iPhone 6 Front im Farb-Vergleich zum MacBook Air
Goldenes iPhone 6 Rückseite im Farb-Vergleich zum MacBook Air
In der Hülle macht es keinen großen Unterschied mehr, ob es silbern oder golden ist. Allerdings bin ich inzwischen der Überzeugung, daß Silber etwas langweiliger aussehen würde.
Goldenes iPhone 6 Front mit Hülle im Farb-Vergleich zum MacBook Air
Goldenes iPhone 6 Rückseite mit Hülle im Farb-Vergleich zum MacBook Air
Diese spezielle Hülle soll die Aufprall-Energie nicht direkt an das Gerät weitergeben, sondern um die Hülle herum ableiten. Das will ich auch hoffen, war ja nicht billig. Ich stecke mir das iPhone 6 in die Westentasche und gehe zu meinem Rechner, um die alten Daten auf das neue Gerät zu bringen.
Hingesetzt, nach irgendetwas am Boden gegriffen, plötzlich sehe ich mein neues iPhone vor mir auf dem Fußboden hüpfen. Die Hülle hat sich schon gelohnt und sie schützt wirklich. Die Photos mit Hülle sind übrigens nach dem Sturz entstanden. Im Gegensatz zu einer festen Hülle oder einem ungeschützten Gerät wäre das Gerät nicht gesprungen, sondern einfach sofort stumpf liegengeblieben und hätte die Wucht des Aufpralls nicht langsam kompensiert.
Touch-ID ist, wie ich ja schon geschrieben habe, ein echter Komfort-Gewinn, der mich täglich sehr oft erfreut. Und das ohne großen Sicherheits-Verlust.
Für einhändige Bedienung wäre das iPhone 6 eigentlich zu groß, aber die Knöpfe sind alle erreichbar positioniert; der On/Off-Schalter ist zum Beispiel von oben nach rechts gewandert. Für Zurück-Navigation braucht man schon seit iOS 7 nicht mehr zwingend oben links einen Button benutzen, sondern kann auch vom linken Rand auf den Screen wischen. Das fühlt sich mit dem runden Gehäuse auch besser an als mit einem 5er oder 4er Gerät. Meine Schutzhülle ist so schön schmal, daß sie diese Geste problemlos zuläßt.
Mit einem sanften Doppel-Touch (nicht drücken) auf den Home-Button kann man den Screen-Inhalt um ein Drittel heruntergleiten lassen, falls man keine zweite Hand frei hat oder weiter einhändig arbeiten möchte. Nach einer weiteren Aktion im Screen oder einem erneuten Doppel-Touch oder nach circa zehn Sekunden fährt der Screen wieder hoch. Nicht übel.
Das Gerät ist leicht, der Akku hält länger als bei meinen vorherigen iPhones und der Bildschirm ist toll. Es ist definitiv das schönste iPhone, was ich je hatte. Es ist goldig.